UNTERSTÜTZER

Prof. Dr. Holm Schneider

Da eine PID stattfindet, bevor die Frau schwanger ist, handelt es sich nicht um eine Lösung für einen Gewissenskonflikt, sondern eindeutig um Selektion. Es werden Embryonen im Überschuss erzeugt, um einzelne mit der gewünschten Eigenschaft für den Transfer in den Uterus auslesen zu können. Dies geschieht kühl kalkuliert und ermöglicht – wie beim Einkauf im Supermarkt – die Wahl eines Produktes statt bedingungsloser Annahme eines Kindes als unbezahlbares Geschenk. Und wie im Supermarkt werden schließlich die "Ladenhüter" entsorgt. Wollen wir Kranken und Behinderten die Botschaft vermitteln, dass sie in unserem Land zu leicht entsorgbaren "Ladenhütern" werden? Dies stünde im Gegensatz zu allen Bemühungen, behinderten Menschen Teilhabe an unserer Gesellschaft zu gewähren. Eine Kompromisslösung wäre hier ein fatales Signal.

 

IM PORTRAIT

Prof. Dr. Holm Schneider

Prof. Dr. Holm Schneider, geboren 1969 in Leipzig, ist Kinderarzt am Universitätsklinikum Erlangen.