UNTERSTÜTZER

Maria Flachsbarth, MdB

Jeder von uns war einmal ein Zellhaufen, auch wenn der unserem jetzigen Erscheinungsbild ganz und gar unähnlich ist. Aber wie ähnlich werde ich denn als 90jährige Greisin dem neugeborenen Säugling sein, der ich auch einmal war? Es ist eindeutig: Jeder Mensch verändert sich im Verlauf seines Lebens, aber jedes menschliche Leben hat gleich begonnen – mit der Verschmelzung von Ei- und Samenzelle. Daher kommt auch dieser ersten Lebensphase der uneingeschränkte Schutz des Grundgesetzes zu. Der Staat ist verpflichtet, das Leben – gerade in seinen verletzlichsten Phasen – zu schützen; danach ist unsere Gesetzgebung auszurichten.
Bei der Präimplantationsdiagnostik jedoch – so verständlich der Wunsch der Eltern nach einem gesunden Kind auch ist –, wird zwangsläufig eine Entscheidung darüber getroffen, dass Leben in seiner frühesten Form nur unter der Bedingung weitergelebt darf, dass es keine genetischen Auffälligkeiten aufweist. Aus diesem Grund können wir die Anwendung der PID in Deutschland nicht zulassen.
Behinderung darf niemals Grund für weniger Lebensschutz sein! Jeder Mensch – und zwar unabhängig davon, wie klein, verletzlich oder fehlerhaft er uns erscheinen mag - ist zu jedem Zeitpunkt seines Lebens von Gott angenommen. An diesem Verständnis vom Menschen richte ich auch meine Entscheidung für ein ausnahmsloses Verbot der Präimplantationsdiagnostik aus.

 

IM PORTRAIT

Maria Flachsbarth, MdB

Dr. Maria Flachsbarth, geboren 1963 in Lünen, ist Mitglied des Deutschen Bundestags und Beauftragte für Kirchen und Religionsgemeinschaften der CDU/CSU-Bundestagsfraktion.