UNTERSTÜTZER
Bischöfin Susanne Breit-Keßler

Die PID hat das Ziel, erwünschtes von unerwünschtem menschlichen Leben zu unterscheiden – das eine zu erwählen, das andere zu verwerfen. Wir nehmen in Kirche und Diakonie Menschen sehr ernst, die Angst vor einer Schwangerschaft haben. Wir stehen ihnen zur Seite und bieten ihnen intensive Beratung und Begleitung an. Zugleich sehe ich mit Sorge, dass die PID für ein Ausleseverfahren sorgt, das den Wunsch nach einem perfekten Kind erfüllt.
Aber Leben ist ein Geschenk - und kein Produkt, auf dessen optimale Fertigung es einen Anspruch gäbe. Es gibt kein Recht auf ein Kind, auch nicht auf ein gesundes. Wenn man den Wunsch nach dem perfekten Kind genau betrachtet, hat er etwas sehr Unmenschliches. Wie wird dieses Kind mit Anforderungen und Erwartungen seiner Eltern im Lauf des Lebens umgehen?
Ich möchte eine Gesellschaft, in der jedem Leben Lebensrecht zugebilligt wird - und in der jedes Leben mit seinen Schwächen und Stärken von Herzen willkommen geheißen wird.
IM PORTRAIT

Bischöfin Susanne Breit-Keßler
Regionalbischöfin Susanne Breit-Keßler, geboren 1954 in Heidenheim, ist Oberkirchenrätin der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern im Kirchenkreis München und Oberbayern und Ständige Vertreterin des Landesbischofs.