AUFGELESEN

 

Bischöfe wollen direkt mit Abgeordneten sprechen

Die katholischen Bischöfe werden sich auch nach der Ersten Lesung der drei interfraktionellen Gesetzesentwürfe weiter „aktiv an der Debatte“ über die gesetzliche Regelung der PID beteiligen. Das kündigte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) Erzbischof Robert Zollitsch in einem Interview mit dem „Deutschen Ärzteblatt“ (Ausgabe vom 15. April) an. Der Freiburger Oberhirte erklärte, die Bischöfe wollten ferner Gelegenheiten nutzen, „um mit Bundestagsabgeordneten direkt ins Gespräch zu kommen“.

In dem Interview ließ Zollitsch keine Zweifel an der Haltung der katholischen Kirche aufkommen: „Es soll bei dem bleiben, was wir bisher als gesetzliche Regelung verstanden haben, nämlich dass die PID verboten ist.“ Der DBK-Vorsitzende betonte, er könne „die Ängste und Zerrissenheit betroffener Eltern sehr gut nachvollziehen.“ Dennoch werde mit der Durchführung einer PID „eine Grenze“ überschritten. „Wenn ich jetzt anfange, selbst zu entscheiden, welche Embryonen eingepflanzt werden und weiterleben dürfen und welche nicht, mache ich mich zum Herrn über Leben und Tod“, so Zollitsch. Der Erzbischof erinnert daran, dass auch Menschen mit Behinderungen, „ein uneingeschränktes Recht auf Leben“ besitzen. „Wenn Eltern wissen, dass sie ohne das Risiko, das sie fürchten und vermeiden wollen, kein Kind bekommen können, dann müssten sie auch bereit sein, auf ein Kind zu verzichten oder den Weg der Adoption zu gehen“, so Zollitsch weiter.

Das ganze Interview im Wortlaut finden Sie hier.