AUFGELESEN
Bethel fürchten „schrittweise Werteverschiebung“
Die „Von Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel“ haben sich gegen die umstrittene Präimplantationsdiagnostik ausgesprochen. In einer vom Bethel-Vorstand an alle Bundestagsabgeordneten verschickten Stellungnahme wird „vor einer schrittweisen Werteverschiebung“ gewarnt und „die Verantwortung für Menschen mit Behinderung und deren Angehörige“ betont.
Die Stiftungen Bethel, die eigenen Angaben zufolge rund 20.000 Plätze für behinderte, kranke und sozial schwache Menschen bieten und 15.300 Mitarbeiter haben, befürchten, „dass sich Familien mit behinderten Angehörigen oder behinderte Menschen selbst künftig immer mehr rechtfertigen müssen, warum sie Leistungen der Gesellschaft in Anspruch nehmen, wenn doch der Leistungsgrund Behinderung vielleicht durch vorgeburtliche Diagnostik oder PID vermeidbar gewesen wäre“.
„Das einzige überhaupt akzeptable Argument für eine Zulassung der PID“, so der Bethel-Vorstand weiter, „darf die Absicht sein, Eltern, die nachweislich mit einem genetischen Risiko belastet sind, eine Schwangerschaft zu ersparen, wenn diese mit großer Wahrscheinlichkeit mit einer Tot- oder Fehlgeburt oder mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit im ersten Lebensjahr mit dem Tod des Kindes endet oder wenn die psychische Gesundheit der Mutter durch die Geburt eines behinderten Kindes schwerwiegend gefährdet ist.“ In der Abwägung der verschiedenen Aspekte bei der Beurteilung der PID plädieren die Stiftungen Bethel jedoch „für ein Verbot der PID ohne Ausnahmen“.
Die gesamte Stellungnahme finden Sie hier.